Ankündigungen und Hinweise – April 2023

Peru-Seminar vom 5. – 7. Mai// Online-Seminar “Politische Krise und Indigener Widerstand 26. 4.// Podcast

  • Peru-Seminar 2023

Peru: Wege aus der Dauerkrise?

Wochenend-Seminar vom 5. bis 7. Mai 2023

Tagungshaus St. Georg Köln und online

Die politische Dauerkrise hat sich aktuell zugespitzt, ein Ende ist nicht in Sicht. Dabei geraten die anderen Krisen in Peru in den Hintergrund, obwohl sie ebenso bedrohlich sind: Klimakrise, soziale Krise, Gesundheitskrise, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen.

Beim Peru-Seminar werden wir die verschiedenen Krisen im (globalen) Zusammenhang betrachten und ihre Hintergründe beleuchten. Dabei legen wir den Schwerpunkt auf die Suche nach Wegen aus der Krise. Welche Lösungsansätze gibt es im Land, welche auf globaler Ebene?

Indigene Konzepte und Initiativen zeugen von einem ganzheitlichen Verständnis des Zusammenlebens von Natur und Mensch. Wir stellen solche Konzepte vor und überlegen, inwieweit sie einen Weg aus den globalen Krisen aufzeigen können.

Wir diskutieren, welche Rolle die peruanische Zivilgesellschaft in der politischen und sozialen Krise spielt und spielen sollte. Globale Krisen brauchen aber auch globale Lösungsansätze: Internationale Abkommen und Gesetze sind wichtige Instrumente, um Menschen- und Umweltrechte in Peru besser schützen zu können. Wir stellen die wichtigsten vor und diskutieren Strategien, wie wir uns besser für deren Umsetzung einsetzen können.

Mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, interaktiven Methoden und Arbeitsgruppen bieten wir viele Inputs und ebenso viel Raum für Diskussion und Austausch.

mit:

  • Pilar Arroyo, Instituto Bartolomé de las Casas, Lima
  • Antonio Zambrano, Politologe, Ex-Direktor der Klimaschutzbewegung Mocicc
  • Vanessa Schaeffer, Umweltanwältin, Erzdiözese Freiburg/Infostelle Peru
  • Mattes Tempelmann, Berater für Bergbaufragen, MISEREOR
  • Carlos Taipe, ADECAP (Asociación de la Defensa y del Desarrollo de las Comunidades Andinas del Perú), Peru
  • Paul Maquet, CooperAcción, Lima
  • Fabiola Torres, Salud con Lupa, Lima
  • Alexander Shimpukat, Künstler und Aktivist vom Volk der Shipibo

Das komplette Programm gibt es hier.

Deutsch und Spanisch mit Übersetzung ins Deutsche.

Das Seminar findet in hybrider Form statt. Welche Programmpunkte auch online stattfinden, ist im Programm vermerkt.

Hier geht’s zur Anmeldung.

  • Peru: Politische Krise und indigener Widerstand

Mittwoch, 26. April 2023, 19 Uhr

online auf Zoom

Die aktuelle politische Krise in Peru hat bisher 67 Menschenleben gekostet, die meisten von ihnen starben durch staatliche Gewalt. 1335 Personen wurden verletzt. Die Infostelle Peru hat seit Beginn der Proteste regelmäßig über die politische Krise berichtet.

Was hat sich geändert in den letzten Wochen? Was setzt sich fort? Die Proteste sind weniger geworden, die Frustration dagegen nicht. Das Parlament hatte im März 2023 gerade einmal sechs Prozent Zustimmung in der Bevölkerung, Präsidentin Boluarte 15 Prozent. Vorgezogenen Neuwahlen –  die Hauptforderung der Protestierenden – lehnt der Kongress ab. Im Epizentrum der Proteste, in der Region Puno, wird weitergekämpft. Angeführt werden die Proteste von indigenen Aymaras.

Um die Situation und die Führungsrolle der Indigenen bei den Protesten zu verstehen und zu analysieren, sprechen wir mit

  • Edith Calisaya Calamollo, OMABASI (Organización de Mujeres Aymaras Bartolina Sisa de la provincia de Chucuito), Juli, Puno
  • Jacqueline Fowks, freie Journalistin, Lima

Spanisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche.

Hier geht’s zur Anmeldung.

  • Podcast von PowerShift: Neuausrichtung der deutschen Rohstoffstrategie?!

mit Vanessa Schaeffer von der Infostelle Peru

Anfang Januar hat die Bundesregierung die Eckpunkte zur Erweiterung der deutschen Rohstoffstrategie vorgestellt. Neben verbindlichen Recyclingquoten, Nachhaltigkeitsstandards und einem Rohstoff-Fond, nimmt sie dabei erstmals auch auf die Rolle des Bergbaus für die Klimakrise Bezug. In der Podcast-Folge wird das Papier genauer unter die Lupe genommen. Die Rechtsanwältin Vanessa Schaeffer Manrique berichtet aus Peru, was der Bergbau für die Menschen in den Abbauregionen bedeutet.

Den 18minütigen Podcast kann man hier anhören:

https://power-shift.de/media/podcast-nr-38-neuausrichtung-der-deutschen-rohstoffstrategie/

Erklärvideo zur politischen Situation in Peru

Die Situation in Peru ist seit Wochen extrem angespannt: Der Präsident des Landes wurde entmachtet, die neue Übergangsregierung geht brutal gegen Demonstranten vor. Eine wichtige Rolle dabei spielen kulturelle Konflikte – und Missstände, deren Folgen aus Auswirkungen auf uns in Deutschland haben können. MrWissen2go erklärt in einem 14minütigen Video die aktuelle Situation und die Hintergründe. Gut geeignet zur Einführung mit Menschen, die wenig über Peru wissen.

https://www.youtube.com/watch?v=-2oyXMAr-8Y

  • EU-Mercosur-Abkommen verhindern

Das Jahr 2023 wird entscheidend für die Unterzeichnung des Abkommens zwischen der EU und den vier Mercosur-Ländern (Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay). Das Abkommen hat negative Auswirkungen auf das Leben und die Umwelt beiderseits des Atlantiks. Während

der Präsidentschaft von Jair Bolsonaro in Brasilien lag es auf Eis. Mit der Amtsübernahme von Lula da Silva hat sich der Wind gedreht. Sowohl auf EU-Seite als auch in den vier Mercosur-Ländern, arbeiten die Regierungen daran, das viel diskutierte Abkommen bis Ende des Jahres zur Unterschriftsreife zu bringen. Das Netzwerk Gerechter Welthandel will das verhindern. Warum, dazu gibt es auf der Webseite des Netzwerks und von PowerShift ausführliche Informationen.

Zur Unterstützung der Proteste gibt es mehrere Möglichkeiten, z.B. eine Videoaktion:  Videos brasilianischer Aktivist*innen, die sich gegen das EU-Mercosur-Abkommen aussprechen https://we.tl/t-wXrujhf0zy (mit dt. Untertiteln), können weiter verbreitet werden. Weitere Videos werden ab dem 26.4. hinzukommen. Auf dem Twitterkanal von PowerShift (https://twitter.com/PowerShift_eV) werdet ihr fündig und dürft gerne fleißig retweeten.

Außerdem gibt es eine Email-Aktion von Greenpeace an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck: https://greenwire.greenpeace.de/giftvertrag-stoppen

Und das Netzwerk ruft dazu auf, E-Mails an die  Bundestagsabgeordneten der Grünen zu schicken, die sich am 25.4. treffen, um über das EU-Mercosur-Abkommen zu beraten. Alle E-Mails der Grünen-Abgeordneten gibt es hier: https://www.gruene-bundestag.de/abgeordnete