Im bolivianischen Salzsee Salar de Uyuni lagern gigantische Lithiumressourcen. Die kleinbäuerlichen Familien bangen um ihre kostbaren Süßwasserreserven und um ihr Überleben. Brot für die Welt (© Thomas Lohnes)

Rohstoffabbau in Bolivien und Peru – eine Gefahr für Mensch und Natur

Datum/Zeit:
20. Juni 2024-21. Juni 2024
18:00-18:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Stuttgart | ifa – Institut für Auslandsbeziehungen, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart

Veranstalter: Bolivianisches Kinderhilfswerk, DEAB e.V., Evangelische Akademie Bad Boll, Informationsstelle Peru e.V., Welthaus Stuttgart


Die Folgen des Klimawandels sind in Peru und Bolivien unmittelbar spürbar: Die Andengletscher schmelzen. Das hat massive Auswirkungen auf das andine Ökosystem und den Artenbestand. Gleichzeitig ist die Wasserversorgung in den tiefer liegenden, trockenen Küstenregionen gefährdet.
Deutschland will Bolivien bei der Umsetzung einer sozial gerechten und ökologischen Energiewende unterstützen. Auch mit Peru hat Deutschland in Form eines Klimaabkommens Verantwortung übernommen und will dazu beitragen, die Emissionen zu reduzieren.
Doch führt die Energiewende, die auf die Ausbeutung der Ressourcen in den Ländern des Globalen Südens setzt, nicht noch zu mehr sozialer Ungleichheit? Inwieweit bedroht sie die Ökosysteme in beiden Ländern?
Der begehrte Rohstoff Lithium ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Doch der Abbau ist ein sehr wasserintensiver Prozess.
Auch der Abbau von anderen Rohstoffen wie Gold gefährdet Mensch und Natur, da Wasserquellen mit flüssigem, hochtoxischem Schwermetall kontaminiert werden.

Anhand der Beispiele des Abbaus von Lithium und Gold in Peru und Bolivien zeigen wir, welche Konsequenzen der Abbau für die Bevölkerung vor Ort und die Umwelt hat.
Wir sprechen mit Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen aus Bolivien und Peru sowie Wissenschaftler*innen und Fachleuten aus Politik und Wirtschaft darüber, ob eine faire Energiewende möglich ist und welchen Einfluss wir haben.

Aus dem Programm:

  • Soziale Ungleichheit in den Anden: Wer trägt die Last der deutschen Energiewende?
  • Ressourcenabbau von Gold und Lithium – was bedeutet dies für Mensch und Natur?
  • Lithium für die deutsche Wirtschaft – wie gehen wir verantwortungsvoll mit dem Rohstoffabbau um? Das Beispiel Bolivien
  • Goldschürfen in Peru – kann es überhaupt einen fairen Abbau geben?
  • Stand der Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten in Lateinamerika

Referent*innen:

  • Dr. Alexandra Bechtum, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover
  • Oscar Choque, Ayni Verein für Ressourcengerechtigkeit e.V., Dresden
  • Holger Ehrsam, Ehrsam Peru-Consult GmbH, Frankfurt am Main
  • Prof. Dr. Barbara Göbel, Ibero-Amerikanisches Institut – Preußischer Kulturbesitz, Berlin
  • MdB Jürgen Kretz, Obmann im Umweltausschuss, Deutscher Bundestag, Berlin
  • Niklas Nüssle, MdL, Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg, Stuttgart
  • Felix Roll,  Werkstatt Ökonomie e.V., Heidelberg
  • Vanessa Schaeffer, Erzbischöfliches Ordinariat, Erzdiözese Freiburg, und Infostelle Peru, Freiburg im Breisgau
  • Dr. Luis Tercero Espinosa, System- und Innovationsforschung ISI, Fraunhofer Institut, Karlsruhe
  • Antonio Zambrano Allende, Politologe und ehem. Koordinator der peruanischen Klimaschutzbewegung Mocicc, Köln

Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie Bad Boll in Zusammenarbeit mit der Informationsstelle Peru, dem Welthaus Stuttgart, dem DEAB (Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg) und dem Bolivianischen Kinderhilfswerk


Programm und Anmeldung hier.