Andrés Chávez ist Kleinbauer im Distrikt Ocucaje in Ica. ©Javier Dueñas
Baumwolle ist für die Kleinbauern in Ocucaje ein wichtiges Anbauprodukt ©Javier Dueñas
Andrés Chávez berichtet, dass die Ernte in den letzten Jahren zurueckgegangen ist. Wegen des Klimawandels und wegen des Wassermangels in der Region. ©Javier Dueñas
Manchmal bringt der Klimawandel auch zuviel Regen auf einmal. Im Jahr 2020 haben die Kleinbauern von Ocucaje ihre Ernte verloren, weil der Pinilla-Fluss ueber die Ufer trat. 80 Hektar Baumwolle, Limabohnen und Mais gingen verloren. ©Javier Dueñas
Das wichtigste Anbauprodukt fuer die Kleinbauern ist die Limabohne (oder Mondbohne). Aber viele geben ihr Land auf, weil sie kein Wasser mehr haben. ©Javier Dueñas
Obwohl in Ica Wassernotstand herrscht, hat die Agroexportfirma La Venta 23 Brunnenlizenzen durch Ausnahmegenehmigungen erhalten. ®Javier Dueñas
Bauer Antonio Nagarro behauptet, dass sie in den Jahren 2006 bis 2012 bis zu 2000 Kg pro Hektar ernten konnten. Heute wuerden sie nur noch auf 600 Kg pro Hektar kommen. ©Javier Dueñas
Im letzten Jahrzehnt ist die Produktion von Limabohnen in den Taelern von Ica, Palpa und Nasca zurueckgegangen. Ackerland ging verloren und die Kleinbauern verarmten. ©Javier Dueñas
In Ica wird auch Obst angebaut: Weintrauben, Granatapfel, Mandarinen, Blaubeeren und Pfirsiche, sowohl fuer den Export als auch fuer den einheimischen Konsum. ©Javier Dueñas
Laut der auf Agrarforschung spezialisierten NRO CEPES, stammen 7 von 10 Tonnen der in Peru produzierten Lebensmittel von Kleinbauern. ©Javier Dueñas
Ica ist der wichtigste Anbauort fuer Weintrauben. Zwischen Januar und Maerz 2021 stieg die Ernte um 22,3%, im Vergleich zum Vorjahr. Weintrauben sind ein wichtiges Agrarexportprodukt © Javier Dueñas
Esmeralda Martin (2009 - 2021) (© Luisenrrique Becerra)
Im März 2020 verbrachten Esmeralda und ihre Familie die Nacht vor dem Gesundheitsministerium, um gegen die mangelnde Bereitschaft des peruanischen Staates zu protestieren, ein Behandlungsprogramm für Tausende von Bürger*innen durchzuführen, deren Körper mit Schwermetallen belastet sind. Nach der Ausrufung des Ausnahmezustands durch COVID-19 wurden sie dann bei Bekannten in San Juan de Lurigancho untergebracht. (© Luisenrrique Becerra)
Carmen und Siméon, die Eltern von Esmeralda, protestierten zusammen mit zwei anderen Familien auf der Avenida Salaverry vor dem Gesundheitsministerium, die Polizei schubste sie und trat auf die am Boden liegenden Kinder ein. Die Familien blockierten drei Stunden lang die Straße und forderten einen Dialog mit den Behörden. (© Luisenrrique Becerra)
Carmen verabreicht Esmeralda Insulin in dem Raum, in dem sie in den ersten Monaten der Pandemie untergebracht war,. Esmeralda konnte nicht nach Cerro de Pasco zurückkehren, um sich nicht weiter den Umweltvergiftungen auszusetzen. (© Luisenrrique Becerra)
Vor der Ausrufung des COVID-19-Notstands verbrachten Esmeraldas Familie und zwei weitere Personen die Nacht vor dem Gesundheitsministerium, um gegen die mangelnde Bereitschaft der peruanischen Regierung zu protestieren, ein Behandlungsprogramm für Tausende von Bürger*innen mit Schwermetallen im Körper durchzuführen. Dabei geht es nur darum, etwas Lebensqualität zu erhalten, da es keine Heilung gibt. (© Luisenrrique Becerra)
Esmeralda spielt an einem Samstagnachmittag mit den Brüdern Castañeda, die ebenfalls aus Cerro de Pasco nach Lima gekommen sind, um eine Behandlung gegen Schwermetalle in ihrem Körper zu fordern. (© Luisenrrique Becerra)
Siméon Martin Huete während des Protestes vor der Tür des Gesundheitsministeriums. Obwohl die drei Familien nach drei Stunden Zutritt erhielten und mit Vertretern des Ministeriums sprechen konnten, blieb alles bei Versprechungen und politischen Gesten. Bis heute sind die Behörden nicht gewillt, ein Behandlungsprogramm für Bürger*innen durchzuführen, die Schwermetalle in ihrem Körper haben. (© Luisenrrique Becerra)
Familie Castañeda aus Cerro de Pasco hat ebenfalls vor dem Gesundheitsminsterium protestiert. (© Luisenrrique Becerra)
Die Geschwister Casteñada kamen zusammen mit ihren Eltern aus Cerro de Pasco. Sie fordern vom Gesundheitsministerium eine effektive Behandlung, um die Schwermetalle in ihren Koerpern auszuleiten. (© Luisenrrique Becerra)

Fotogalerie: Limabohne gegen Weintraube

Ica ist seit jeher für seine Trauben, seinen Wein und Pisco bekannt. Aber auch unzählige Lebensmittel des täglichen Bedarfs kommen aus der Küstenstadt, rund vier Autostunden südlich von Lima. Sehr viele davon werden von Kleinbauern auf wenigen Hektar angebaut.

Da Ica in der Wüste liegt, ist Wasser seit jeher ein kostbares Gut. Es kommt aus den angrenzenden Hochandentälern und versickert im karstigen Untergrund von Ica. Dort wird es mittels Brunnen für die Landwirtschaft geschöpft.

Dieses Gleichgewicht ist aus dem Lot, seit vor dreißig Jahren in Ica intensiv Gemüse und Obst für den Export angebaut werden. Mittlere und große Agrarexportfirmen verbrauchen dabei viel mehr Grundwasser als nachkommt und als ihnen zusteht.

Das Nachsehen haben die kleinen Landwirte, die keine staatliche Förderung, keine technische Beratung und keine Kredite erhalten, um sich technologisch aufzurüsten. Und die deswegen buchstäblich auf dem Trockenen sitzen bleiben. Die von ihnen traditionell angebaute Limabohne (“pallares”) weicht zunehmend dem Anbau von Weintrauben für den Export. 

Der peruanische Fotograf Javier Dueñas (35) hat das Leben der Kleinbauern in Ica dokumentiert. Er war Teil des Teams beim Dreh des Multimedia-Dokumentarfilms “Pozos en el desierto” unter der Regie von Maga Zevallos.

Hildegard Willer