Gedenktag für die Ermordeten von Juliaca am 9. Februar. Die Menschen fordern den Rücktritt von Präsidentin Dina Boluarte, die für die Toten verantwortlich gemacht wird.
©Yda Ponce
Ganz Juliaca ist am 9. Februar zum Protestieren und Gedenken ihrer Ermordeten auf der Strasse. Einen Monat zuvor wurden hier 17 Menschen, vermutlich von der Polizei erschossen. ©Yda Ponce
Die Sikuri mit ihren Trommeln und Flöten sind immer dabei bei den Protesten in Puno und Juliaca.
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Frauen in Juliaca protestieren gegen die Präsidentin und für Neuwahlen. Viele von ihnen sind Händlerinnen, die Waren aus Bolivien bringen und keineswegs arm sind. Neben der peruanischen Flagge, tragen sie die Wiphala, Flagge der Quechua und Aymara, und eine peruanische Trauer-Flagge mit schwarzen Balken.
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Juliaca gedenkt der am 9. Januar vermutlich von der Polizei Ermordeten. Fast alle waren junge Männer und Jugendliche, einige waren zufällig in der Menge.
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Frauen von den Uros-Inseln demonstrieren in Puno. In den Händen das Schilf, aus dem ihre Inseln gebaut sind. Die Uros-Inseln sind ein beliebtes Touristenziel in Puno. Die Bewohner protestierten, obwohl sie dadurch kein Einkommen durch den Tourismus mehr hatten. ©Yda Ponce
Demonstrierende Aymara-Frau mit der peruanischen Flagge. Besonders empört hat die Menschen in Puno, dass Präsidentin Dina Boluarte bei einer Pressekonferenz sagte, dass Puno nicht Peru sei. Diese Aussage haben viele so verstanden, dass die Menschen in Puno nicht zu Peru gehören würden. ©Yda Ponce
Demonstranten verbrennen auf dem Hauptplatz von Puno Fotos von Dina Boluarte. ©Yda Ponce
Auch die Bewohner der Touristen-Insel Taquile verzichten auf die Einnahmen aus dem Tourismus und kommen zum Protestieren nach Puno. ©Yda Ponce
Die Hauptforderungen der Demonstranten: Rücktritt von Dina Boluarte - sofortige Neuwahlen - verfassungsgebende Versammlung, sind auch nach 2 Monaten Protest ungehört geblieben.©Yda Ponce

Fotogalerie: Puno und Juliaca protestieren


Ex-Präsident Pedro Castillo hatte in der südlichen Andenregion Puno besonders viele Wählerstimmen erhalten. Nach seiner Ankündigung des Putsches und der nachfolgenden Absetzung durch den Kongress am 7. Dezember 2022 gingen die Menschen in Juliaca und Puno deshalb massiv auf die Strasse. Als die Proteste nach einer Feuerpause über Weihnachten und Neujahr erneut aufgenommen wurden, kam es zum “Massaker von Juliaca”: am 9. Januar 2023 wurden 17 Demonstranten erschossen – vermutlich von der Polizei, als diese die Besetzung des Flughafens von Juliaca durch einige Demonstranten verhindern wollten. Laut eines Berichtes von Amnesty International hat die Polizei scharfe Munition benutzt und ohne zwischen Gewalttätern und friedlichen Demonstranten zu unterscheiden, in die Menge geschossen.

Seit dem 9. Januar ist Puno durchgehend im Streik: Strassen sind blockiert, Geschäfte geschlossen. Viele Abordnungen aus den Dörfern und Märkten Punos sind zum Protestieren nach Lima gekommen. Erst Mitte Februar werden die Streikmethoden etwas gelockert: Verkehr und Handel ist wieder eingeschränkt möglich.

Die Bevölkerung von Puno und Juliaca fordert, dass Präsidentin Dina Boluarte Verantwortung übernimmt für die von der Polizei Ermordeten.

Yda Ponce hat für die Infostelle Peru sowohl Proteste in Puno als auch den Gedenktag für die Ermordeten in Juliaca mit ihrer Kamera dokumentiert.