Hinweise und Ankündigungen Dezember 2022

Mitmachaktionen und drei neue Dokumentarfilme!

Eilaktion von Amnesty international: Keine Gewalt gegen Demonstrierende

In Peru dreht sich anlässlich der Regierungskrise die Gewaltspirale weiter. Insbesondere in Lima und anderen größeren Städten kommt es im Zusammenhang mit der versuchten Niederschlagung der aktuellen Proteste zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen. Es sollen bisher sieben Menschen durch Schusswaffen getötet worden sein, darunter zwei Jugendliche. Dutzende Demonstrierende und Journalist*innen wurden verletzt.

Mit der Eilaktion wird an die Präsidentin appelliert, den Dialog zu suchen und Gewaltanwendung durch Sicherheitskräfte zu unterbinden. Hier geht’s zur Unterschriftenaktion.

 

Andenbauer gegen Großkonzern: neuer Dokufilm über den Fall Saúl Luciano gegen RWE

Die Klage des peruanischen Bauern und Bergführers Saúl Luciano gegen den Stromkonzern RWE 2015 hat große Aufmerksamkeit erregt. Er will erreichen, dass der größte Treibhausgasemittent Europas zur Verantwortung gezogen dafür gezogen wird, dass sein Heimatort Huaraz durch eine Flutwelle des anwachsenden Gletschersees bedroht ist. Ursache dafür ist der Klimawandel, den RWE mitverursacht.

Der Fall RWE hat eine Signalwirkung entfaltet wie keine andere Klimaklage. Es handelt sich um die weltweit einzige Klage auf unternehmerische Haftung für Klimarisiken, die es in die Beweisaufnahme geschafft und damit bereits jetzt Rechtsgeschichte geschrieben hat.

Anlässlich der Beweisaufnahme reisten im Mai gerichtliche Vertreter*innen nach Huaraz. Begleitet hat sie auch ein Filmteam – daraus ist nun eine Dokumentation entstanden, die man hier ansehen kann: https://rwe.climatecase.org/

Mitmach-Aktion: Saúl Luciano unterstützen!

Zum 7. Jahrestag der Klage von Saúl Luciano Lliuya gegen RWE hat Germanwatch die Mitmach-Aktion “Globale Nachbarschaft in der Klimakrise” ins Leben gerufen:

Seit sieben Jahren setzt sich Saúl Luciano Lliuya aus Peru vor Gericht dafür ein, dass Unternehmen wie RWE für Klimarisiken haften. Seine Klimaklage zeigt: Wir leben in einer globalen Nachbarschaft. Emissionen kennen keine Grenzen. Wer sich mit Saúl solidarisieren und ihm eine motivierende Nachricht schicken will, kann dies hier tun.

Der Aufruf kann gerne weitergeleitet und geteilt werden!

 

Neuer Dokumentarfilm: Winde & Erinnerungen (Peru, Deutschland 2022)

Kann der Sohn einer verschwundenen Person die Protagonisten des Bürgerkrieges in Peru (1980-2000) konfrontieren, die den Tod verwalteten, fast 40 Jahre nach dem Verschwinden der Personen? Wer könnte ihm über das Schicksal seiner Verwandten Auskunft geben? Gibt es eine Möglichkeit, die Täter*innen seiner Verwandten zu finden? Wer waren die Feinde in jenen Jahren? Wie stark waren sie? War es möglich, sie zu eliminieren? Und schließlich: Haben wir allen Protagonisten zugehört? Können wir auf sie hören? Sollten wir auf sie hören? Ist es an der Zeit oder ist es noch nicht an der Zeit? Ein schockierender Film, der mit dem Kanon eines einfachen Dokumentarfilms bricht.

Ein Film von Heeder Soto

Heeder Soto ist Dokumentarfilmer, Ethnologe, Künstler und Menschenrechtsaktivist. „Winde und Erinnerungen“ wurde auf dem Film- und Kino Festival im August 2022 in Kolumbien und Peru gezeigt.

Sprachen: Spanisch, Quechua mit deutschen und englischen Untertiteln

Dauer: 77 Minuten

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=VYgfkPaoMsY

Kontakt für Anfragen und Koordination des Filmverleihs und Filmaufführungen:

Kerstin Kastenholz,

 

Und noch ein Film: Das Blut des Flusses – Bergbau und Widerstand in Espinar

Der in Espinar (Cusco) gedrehte Dokumentarfilm enthält verschiedene Testimonials, die aufzeigen, welche gravierenden Schäden an Umwelt und Gesundheit das Schweizer Bergbauunternehmen Glencore vor Ort anrichtet. Er bietet umfassenden Einblick in die Bergbauproblematik in Espinar und zeigt globale Zusammenhänge auf. Für den einstündigen Film sammelten die Journalist*innen Nicole Maron und Vidal Merma Testimonials von indigenen Gemeinden, Journalist*innen, Anwälten, Aktivistinnen und Fachleuten. Der Film, der in Quechua, Spanisch und Deutsch aufgenommen wurde, enthält auch eines der letzten Interviews mit Oscar Mollohuanca, Ex-Bürgermeister von Espinar, der im März 2022 unter seltsamen Umständen ums Leben kam.

Die politische Debatte um mehr Konzernverantwortung und Transparenz in der Lieferkette ist hochaktuell. Dazu kann der Film sehr gut beitragen!

Der Film in deutscher Version kann hier angesehen werden.

Und hier geht’s zur offiziellen Webseite des Films.