Editorial InfoPeru Nr. 66

Liebe Leserinnen und Leser,

zwischen den Jahren kommt die letzte Ausgabe des InfoPeru für dieses Jahr – vielleicht haben Sie jetzt ja mehr Zeit und Muße für die Lektüre als sonst?

Wie es sich zum Jahresende gehört, haben wir einen kleinen Rückblick auf zehn wichtige Ereignisse in diesem Jahr zusammengestellt. Neu in dieser Ausgabe  ist unsere Rubrik „Kurz gemeldet“ mit Kurznachrichten, die Sie hoffentlich interessieren.

An dieser Stelle ein paar Schlaglichter aus der Arbeit der Infostelle im vergangenen Jahr:

Das Peru-Seminar „Soziale Bewegungen in Peru“ und die sich anschließende Vortrags-Rundreise von Rómulo Torres vom Forum Solidaridad Perú in Lima haben viele Anregungen und Impulse für beide Seiten gegeben.  Wir danken den Gruppen und Aktiven in den neun Städten, in denen Rómulo zu Vortragsveranstaltungen eingeladen war, an dieser Stelle nochmal sehr herzlich für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit! Rómulo konnte viele Kontakte knüpfen, aus denen weitere Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte entstanden sind. So planen wir für 2020 die gemeinsame Herausgabe von Factsheets zum Wasserstraßen-Projekt IIRSA und zum aktuellen Thema erneuerbare Energien.

Das Peru-Seminar ist auf so großes Interesse gestoßen, dass wir zum ersten Mal Anmeldungen ablehnen mussten. Neben interessanten inhaltlichen Impulsen und Debatten waren vor allem die intensiven und lebendigen Begegnungen in einer sehr altersgemischten und heterogenen Gruppe für alle eine große Bereicherung.

An dieser Stelle für alle zum Vormerken: Vom 24. bis 26. April 2020 findet das nächste Peru-Seminar statt. Es hat das Thema „Deutsch-peruanische Beziehungen: immer noch ein ungleiches Verhältnis“. Dabei wollen wir die wirtschaftlichen, politischen und zivilgesellschaftlichen Beziehungen näher und kritisch unter die Lupe nehmen. Das genaue Programm gibt es im Februar.

Die Bergbau-Kampagne hat Anfang 2019 vier neue, gut recherchierte Factsheets herausgegeben, die sehr nachgefragt werden.

Die viel beachtete Amazonas-Synode im Oktober in Rom haben wir zum Anlass für eine Reihe „Reportagen aus dem Regenwald“ im InfoPeru  genommen. Hildegard Willer hat hierfür drei Reisen ins Amazonasgebiet unternommen und viele Eindrücke und Erkenntnisse mitgebracht. Alle  Reportagen stehen bereits auf unserer Webseite und werden Anfang 2020 auch als pdf-Broschüre   zugänglich gemacht werden.

An zwei wichtigen übergreifenden Initiativen hat sich die Infostelle 2019 aktiv beteiligt: Um endlich die Ratifizierung der ILO-Konvention 169 zum Schutz der Rechte indigener Völker durchzusetzen, hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, in der wir mitarbeiten. Und im September startete die Initiative Lieferkettengesetz, die ein Gesetz durchsetzen will, mit dem deutsche Unternehmen zur  Einhaltung der Menschenrechte in ihrer Lieferkette verpflichtet werden sollen. Wir haben im InfoPeru darüber berichtet. Die Petition (mit Link: https://lieferkettengesetz.de/) läuft noch bis nächsten Juni.

Neben den beiden bereits bestehenden Klimapartnerschaften München – Asháninka und Köln – Yarinacocha, in denen Mitglieder der Infostelle sehr aktiv mitwirken,  hat die Infostelle eine weitere Klimapartnerschaft angestoßen: Eine Delegation aus der Provinz La Convención in Cusco war im Oktober in Freiburg, um eine mögliche Kooperation in Klimaschutz-Projekten zu sondieren, und stieß dabei auf großes Interesse.

Apropos Klimaschutz: Alle Vorstände der Infostelle waren 2019 in Peru – aus unterschiedlichen Gründen und zu  verschiedenen Anlässen. Nicht erst in Zeiten von Fridays for Future müssen wir uns immer kritisch hinterfragen, welche Flüge wirklich nötig und sinnvoll sind. Aber eine Solidaritätsarbeit ohne persönliche Begegnung, Erfahrungen vor Ort und Pflege von Netzwerken ist nun auch nicht möglich. Es wird ein schwieriger Spagat bleiben.

2020 wird die Infostelle 30 Jahre alt! Das wollen wir natürlich angemessen feiern: Auf dem Peru-Seminar am 25. April mit Fiesta, Rückblicken, Tanz und Pisco Sour, und zusätzlich am 10. Juli mit unseren Kooperationspartner*innen und Freund*innen in Freiburg. Dazu laden wir an dieser Stelle schon einmal ganz herzlich ein!

Ich wünsche Ihnen ein Frohes, Gesundes, Bewegtes  Jahr 2020.

 

Annette Brox

Geschäftsführerin Infostelle Peru