Wir laden sehr herzlich ein zu drei Veranstaltungen im Februar und März:
Peru: Kein Ende der Gewalt in Sicht?
Online auf Zoom
Dienstag, 28. Februar 2023, 19 bis 20 Uhr
César Bazán Seminario, Infostelle Peru, im Gespräch mit
Jennie Dador, Direktorin der Nationalen Menschenrechtskoordination CNDDHH über die aktuelle Situation und über das, was jetzt für ein Ende der Gewalt und einen Ausweg aus der Krise nötig ist.
Die politische Krise in Peru nach dem gescheiterten Selbstputschversuch von Ex-Präsident Castillo und seiner Amtsenthebung spitzt sich immer weiter zu. Über 60 Tote und Hunderte Verletzte sind die traurige Bilanz der Proteste und des brutalen Vorgehens von Polizei und Militär gegen die Demonstrierenden. Die Protestierenden verlangen den Rücktritt von Präsidentin Dina Boluarte, die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen in diesem Jahr. Dies lehnt der Kongress ab. Bei der Verhaftung von Protestierenden missachtet die Regierung grundlegende Bürgerrechte.
Wir sprechen mit Jennie Dador, Direktorin der Nationalen Menschenrechtskoordination CNDDHH über die aktuelle Situation und über das, was jetzt für ein Ende der Gewalt und einen Ausweg aus der Krise nötig ist.
Deutsch und Spanisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche.
Politische Krise und Frauenbewegung in Peru
Online auf Zoom
Donnerstag, 15. März 2023, 19 bis 21 Uhr
Frauen sind in Peru immer noch in starkem Maße benachteiligt und Opfer von Gewalt. WHO-Schätzungen zufolge sind in Peru sieben von zehn Frauen Gewalt durch ihre Partner ausgesetzt; von den 777 Femiziden im Zeitraum Januar bis Oktober 2022 wurden 60 Prozent der Opfer von ihren Partnern ermordet. Frauen machen in ihrem Alltag oft negative Erfahrungen mit Machismus, indigene Frauen sehr häufig in Verbindung mit rassistischen Einstellungen.
Wir wollen wissen: Hat sich die Situation der Frauen unter der Regierung Castillo geändert? Wie erleben Frauenorganisationen die aktuelle politische Krise und die Gewalt? Welche Modelle für eine gleichberechtigte Gesellschaft haben feministische Organisationen in Peru und welche Erfahrungen machen sie?
Wir laden ein zum Gespräch mit
Victoria Villanueva Chávez, Mitbegründerung und Vorstand der Frauenbewegung Manuela Ramos, Lima
Karen Abregu, Präsidentin des Colectivo Purús Late, Pucallpa
Deutsch und Spanisch mit Simultanübersetzung ins Spanische.
Peru: Erdölkatastrophen und Unternehmensverantwortung
14 Monate nach dem Erdölunfall von Ventanilla
Online auf Zoom
Dienstag, 28. März 2023, 19 bis 21 Uhr
Vor 14 Monate flossen bei einer Erdölkatastrophe in Ventanilla nördlich von Lima 10.900 Barrel Öl ins Meer. Teile der Pazifikküste wurden verseucht, die betroffenen Fischer:innen warten bis heute auf Entschädigung. Wie sieht es heute in Ventanilla aus? Welche Verantwortung haben das spanische Erdölunternehmen Repsol und der peruanische Staat übernommen?
Die Katastrophe von Ventanilla ist aber nur ein besonders prominenter Fall von Erdöl-Verseuchung in Peru. Vor allem im Amazonasgebiet treten immer wieder durch Lecks große Mengen Erdöl aus und vergiften die Umwelt.
Neben der Frage nach staatlichen Maßnahmen lenken wir den Blick auch auf die deutsche und europäische Unternehmensverantwortung.
mit
Luis Díaz Barroso, Präsident der Fischereivereinigung APADA, Aucallama
Vanessa Schaeffer, peruanische Menschenrechts- und Umweltanwältin, Infostelle Peru/Erzdiözese Freiburg
Im Rahmen der Lateinamerika-Karibik-Woche des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und in Kooperation mit Caritas international und dem Lateinamerika-Forum Berlin (LAF).
Hier geht’s zur Anmeldung.
Hinweise
Podcast: Heidelbeeren aus Peru nach Deutschland geflogen
50.000 Tonnen – so viele Heidelbeeren wurden 2021 aus Peru nach Deutschland geflogen. Das ist nicht nur schlecht fürs Klima, sondern hat auch Auswirkungen auf die lokale Landwirtschaft – und zwar auf beiden Seiten des Atlantiks. Eine Podcast-Folge von PowerShift erklärt, was das mit Handelsabkommen zu tun hat und welche Alternativen es gibt.
IBAMA: Der Ort, an dem die Sonne und der Mond auf die Matsés scheinen
Info-Veranstaltung von Infoe e.V.
Montag, 6. März, 2023, 19 Uhr
online
mit Daniel Manquid Jiménez (Matsés), Peru
Unkontaktierte Völker in Peru in Gefahr – E-Mail-Aktion von Survival international
Ein Teil des peruanischen Kongresses mit Verbindungen zur Öl- und Gasindustrie hat einen Gesetzesentwurf eingebracht, der die unkontaktierten Völker des Landes auslöschen würde, falls er angenommen wird.
Der Gesetzentwurf zielt darauf ab:
- Die Aufhebung bereits eingerichteter indigener Territorien für unkontaktierte und kürzlich kontaktierte Völker (die in Peru unter dem Akronym PIACI bekannt sind) zu ermöglichen.
- Die Gebiete unkontaktierter Völker für Öl- und Gasbohrungen, Abholzung und Bergbau zu öffnen.
- Die Titulierung dringend benötigter Territorien für unkontaktierte Völker, deren Gebiete derzeit keinen Schutz genießen, zu blockieren.
Daniel Vela, ein Anführer des Volkes der Matsés, sagt dazu: „Wir haben die unkontaktierten Völker gesehen und gehört, wir wissen, dass es sie gibt. Diejenigen, die dieses Gesetz unterstützen, sprechen von ‚Entwicklung’, aber in Wirklichkeit geht es um die Zerstörung der Wälder, in denen wir leben.“
Survival international hat zu einer E-Mail-Aktion an die peruanischen Behörden aufgerufen, um das Gesetz noch zu stoppen.