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Neue Entwicklungen im Korruptionssumpf

 

Die Ermittlungen im Lava Jato Skandal belasten  Alejandro Toledo, Alan Garcia und Keiko Fujimori

Bisher hat der „dreifache Verteidigungsring“, so wird der „Korruptions-Abschirmschild“  von Ex-Präsident Alan García genannt,  gehalten. Seine Beteiligung an Korruptionsfällen  (z.Bsp. amOlmos-Bewässerungsprojekt) waren nicht beweisbar, da er sich über ein Geflecht von Strohmännern abgesichert hat. Er sagte dazu „Das sind nicht meine Ratten“.

Jetzt kann sich das ändern. Der Finanzchef des korrupten großen brasilianischen Baukonzerns Odebrecht in Peru, Jorge Barata, hat jetzt mit der zuständigen peruanischen Staatsanwaltschaft ausgehandelt: Ich erzähle als Kronzeuge alles, alle Namen und Hintergründe und dafür werden alle möglichen Anklagen gegen mich zurück genommen. Aktuell scheint das so zu funktionieren. Besonders interessant werden seine Aussagen über den Ex-Präsidenten A. Garcia und die finanzielle Unterstützung des Wahlkampfes der Fujimori-Tochter Keiko Fujimori sein. Keiko Fujimori hat bisher behauptet,, dass ein Großteil ihrer Wahlkampfgelder aus Spenden durch Cocktailpartys stammen. Eine klare und „verwertbare“ Aussage interessiert auch den parlamentarischen Untersuchungsausschuss – und da das Verhalten von Ex-Präsident Toledo, der 20 Millionen Dollar dafür wohl erhalten hat, dass er der Firma Odebrecht den Auftrag zuschanzte für den Bau des peruanischen Teilstückes der Inter-Ozeanischen Straße. Die peruanische Öffentlichkeit ist auch gespannt, ob Barata genaueres aussagt über die Rolle des aktuellen Präsidenten Kuszynski, der unter Präsident von Toledo ja Wirtschaftsminister war.

Insgesamt geht es im Korruptionsskandal um Großprojekte wie die Inter-Ozeanische Straße, die Metro in Lima, Erdgas-Förderung etc.

Wir berichteten im InfoPeru mehrmals darüber.

Barata fordert auch die Aufhebung seiner Konten mit ca. 11 Millionen Dollar.

Weiter geht die peruanische Justiz – zögerlich – den Vorwürfen der Geldwäsche im großen Stil gegen die Firma Logistica Integral Marítima Andina SA – Limesa vor. Interessant: Diese gehört den Fujimori-Kindern Hiro, Sachie und Kenji.

Auch gegen die ehemalige (linke) Bürgermeisterin von Lima, Susana Villarán, werden die Vorwürfe wegen Bestechlichkeit anlässlich des Baus der Metro in Lima, stärker.

Wir bleiben am Ball und werden, wenn neue Informationen vorliegen, weiter davon berichten.

(Aus div. Zeitschriften wie America Zambrano, Correo 3.11.17, Peru 21, 3.11.17 etc. Zusammenfassende Übersetzung, Heinz Schulze)