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Haifischsuppe, Schillerlocken oder See-Aal: kein Festtagsessen

25 Tonnen Haifischflossen, vorgesehen für den Export nach China, wurden im November 2018 vom Zoll im peruanischen Hafen Callao (Lima ) entdeckt. Der geschätzte Wert: 630.000 Dollar.

Dafür wurden 25.000 Haifische getötet. Sie stammen aus illegalen Fängen aus dem Pazifik im Grenzgebiet Perus mit Ecuador. Peru gilt inzwischen als weltweit drittgrößter Exporteur von Haifischflossen. Nachdem in Ecuador der Fang von Haifischen verboten wurde, kommen diese Fänge illegal nach Peru. Sie gelten in China und Hong Kong als sexuell stimulierend. Die getöteten Haie gehören zum Teil zu den Arten, die vom Aussterben bedroht sind.Die Zollbehörde ist diesem brutalen Geschäft bei ihren Kontrollen zu illegalem Goldhandel und Menschenhandel auf die Spur bekommen.

Die kriminellen Unternehmen heißen: Inversiones Perú Flippers oder Marea Blue etc. Mit im Boot sind natürlich auch lokale Fischer und Händler, unter anderem aus den Städten Chimbote,Tumbes oder Piura an der peruanischen Pazifikküste.

Aufschlussreich ist auch, dass andere Exportfirmen von Haifischflossen von jungen Menschen geleitet werden. Empowerment haben dann wohl der 24jährige Brian Pinto P. oder die junge Clotilde Huaiman C. falsch verstanden, wenn sie Haifischflossen im Wert von 300.000 Dollar exportierten bzw. 880.000 Dollar (Huaiman). Ojo Público hat offizielle Dokumente ausgewertet und nennt insgesamt 10 Firmen, die illegal Haifischflossen exportieren. Um die Gesamtdimension deutlich zu machen: Allein die Firma Génesis Naomi del Norte – deren Besitzer ist Mitglied in der kriminellen Organisation Los Piratas de Puerto Pizarro – führten in den Jahren 2015-2018 Haifische im Wert von 12 Millionen Dollar nach Peru ein, illegal. 10 Personen dieser Piratengruppe wurden im Jahr 2018 vom Gericht in der Stadt Tumbes zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Das deshalb, weil sie Fischerboote auf hoher See überfielen und diese Fänge auf den Fischmärkten verkauften.

Aber auch ganz legal wurden Haifischflossen exportiert. Die peruanische Fischereibehörde spricht von 360 Tonnen von 2016 und bis Anfang 2018.

Neben den Haifischflossen kommen die Haie auch bei uns in die Geschäfte als Schillerlocken oder auch als See-Aale. Freunde des englischen „Nationalgerichts“ fish and ships haben auch oft Haifisch in ihrer Tüte.

Aus: Ojo – público.com 6.12.18, Oscar Castillo y Leslie Moreno C., servindi 7.12.19, gekürzte Übersetzung und Kommentare Heinz Schulze