Arbeiterinnen sammeln mit Tüchern und Schaufeln das Erdöl am Strand von Cavero, in Nordlima ©Luisenrrique Becerra
Vor der Küste von Ventanilla, im Norden Limas, steht die Raffinierie des spanischen Konzerns Repsol. Hier werden 70% allen Erdöls für Peru raffiniert. Am 15. Januar löschte der Tanker "Mare Doricum" Öl für die Raffinerie, als es zum Unfall kam. Repsol behauptete zuerst, dass der Vulkanausbruch vor Tonga und dadurch ausgelöster hoher Wellengang dafür verantwortlich sei. Diese Version ist inzwischen widerlegt. ©Luisenrrique Becerra
Mindestens 6000 Fass Rohöl flossen ins Meer und werden vom Humboldt-Strom Richtung Norden getrieben. ©Luisenrrique Becerra
Die Reinigungsarbeiten liefen schleppend an und haben noch nicht alle betroffenen Gebiete erreicht. Hier saugt ein Arbeiter einer von Repsol beauftragten Spezialfirma das Öl am Strand Cavero ab. ©Luisenrrique Becerra
Immer wieder spült das Meer neuen Erdölschaum an den Strand. ©Luisenrrique Becerra
Die von Repsol beauftragte Firma für "First Response", Ambipar, hat Hausfrauen aus dem nahen Ventanilla angestellt. Sie reinigen mit Spezialtüchern die von Erdöl bedeckten Felsen am Strand von Cavero. ©Luisenrrique Becerra
Rund 20 Vogelarten und 120 - 130 Fische und Meereslebewesen seien von der Ölpest bedroht, sagt Biologe Max Hidalgo. Diese toten Vögel hat ein Strandläufer eine Woche nach dem Tankerunfall vorgefunden. ©Luisenrrique Becerra
Nicht nur Fauna und Flora sind betroffen. An der Küste Limas arbeiten viele Fischer,  direkt am Strand mit Angel oder Netz. Sie haben nun kein Einkommen mehr - womöglich für sehr lange Zeit. Hier in Ventanilla verteilt das Sozialministerium Lebensmittelboxen an die Familien der Fischer. ©Luisenrrique Becerra
Freiwillige Helfer*innen organisieren sich, um Vögel vor dem Erdöl zu retten. ®Luisenrrique Becerra
In Ventanilla befindet sich auch einer der grössten Fisch-Grossmärkte Limas. Die Fische kämen aus dem südlichen Pazifik oder weit aus dem Norden und seien nicht betroffen durch die Ölpest, heisst es dort auf Nachfrage. Doch der Humboldtstrom treibt die Erdöllachen bis fast nach Piura in den Norden und könnte dort auch den industriellen Fischfang beeinträchtigen. ©Luisenrrique Becerra
Die Verschmutzung ihres Meeres und die Nachlässigkeit des Erdölkonzerns Repsol hat viele, meist junge, Menschen auf die Strasse getrieben. Hier ein Protest vor dem Hauptquartier von Repsol im Stadtteil San Isidro, Lima ©Michele Stebler
Die Klimaschutzbewegung Mocicc protestiert für mehr erneuerbare Energien. ©Michele Stebler
Auch vor den Toren der Raffinerie von Pampilla in Ventanilla protestieren Aktivisten gegen die Nachlässigkeit des Erdölkonzerns Repsol ©Michele Stebler
Demonstrant vor der Raffinerie La Pampilla in Ventanilla ©Michele Stebler

Fotogalerie: Erdölkatastrophe vor Lima

Spanische Ölfirma Repsol ist für Jahrhundertölkatastrophe an peruanischer Küste verantwortlich

Die Ölkatastrophe an der Küste Ventanillas, ausgelöst durch eine auslaufende Erdölraffinerie des spanischen Konzerns Repsol, erreicht gerade internationale Aufmerksamkeit und Erschrecken. Doch es ist nicht die erste und wird leider auch nicht die letzte Umweltkatastrophe sein, die in den letzten Jahren Perus Ökosysteme und seine Bevölkerung erreicht haben – egal, ob an der Küste, im Gebirge oder im Regenwald. Daher fordert die Koordination ausländischer Institutionen der internationalen Zusammenarbeit (kurz COEECI) in einer Erklärung, dass die durch extraktivistische Aktivitäten und fehlende Mindestanforderungen zum Umwelt- und Bevölkerungsschutz entstandenen ökologischen und sozialen Schäden sanktioniert und wiedergutgemacht werden sollen. Sie prangert vor allem die EU und ihre Mitgliedsstaaten an, deren transnationale Konzerne sich nicht an die UN-Leitsätze für eine menschenrechtsorientierte Wirtschaft halten. So verhindert die EU keine Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden durch europäische Konzerne in Drittländern, obwohl sie dazu verpflichtet ist.

Daher drängt die COEECI auf eine Verabschiedung rechtsverbindlicher Verträge im Rahmen der UN, in denen diese Unternehmen einschließlich ihrer globalen Produktionsketten gesetzlich geregelt werden. So hofft sie, dass aktuelle Schäden an Menschen und Natur entschädigt und kommende Schäden verhindert werden können.

Schließt Euch der Forderung an, dass Repsol die Verantwortung für die Öl-Katastrophe an der peruanischen Küste übernimmt und einen Notfallplan zur Schadensbegrenzung umsetzt: https://chng.it/SyH6dj77


Die Fotos der Fotogalerie zeigen die Auswirkungen der Ölpest am Strand von Ventanilla und die Demos der Umweltaktivist*innen. Fotographen: Luisenrrique Becerra und Michele Stebler