Auch im nördlichen Regenwald Perus, in der Region Amazonas, an den Flüssen Santiago und Morona machen sich illegale Goldgräber breit. Die indigenen Anwohner wehren sich.Die Organisation der dort lebenden Awajun-wampi akzeptierten die Goldgräber nicht mehr. Nach vergeblichen Versuchen, die Vertreibung durch die Polizei zu erreichen, stellten sie den Goldgräbern ein Ultimatum. Wenn sie nicht bis zum Stichtag 15. Juli 2016 aus der Gegend verschwänden, würden sie sie vertreiben.
So kam es: Am 15. Juli fuhren ca. 200 Awajun-wampi mit ihren Booten drei Stunden von der Kleinstadt Santa Maria de Nieva (Condorcanqui) in die gefährdete Region. Die Warnung hatte genügt; alle 80 Goldgräber waren schon geflüchtet und hatten ihre Utensilien und Gerätschaften mitgenommen. Ramirez Wrays Perez, Präsident der Awajun-wampi-Föderation, nahm, in Anwesenheit der örtlichen Staatsanwaltschaft, Wasserproben ob der befürchteten Verschmutzungmit Quecksilber oder Zyanid, und ließ die stattgefundene Urwaldzerstörung protokollieren. Danach organisierte sich die lokale indigene Bevölkerung in sog. Beobachtungs-u.Verteidigungskomitees, um die Rückkehr der illegalen Goldgräber zu verhindern, bis die zuständige Wasserschutzpolizei die Kontrolle übernähme. Perez Ramires betonte, dass ihrer Beobachtung nach von den 80 Goldgräbern 60 Bewohner der Dorfgemeinschaft Yutupis waren und 20 Fremde. Obwohl die Mehrheit der indigenen Dorfgemeinschaft Yutipis gegen den zerstörerischen Goldabbau ist, haben 60 Bewohner illegal Gold geschürft, weil die Verdienstaussichten verlockender waren als die Bewahrung der Umwelt.
(Aus: Nación Wampi, 15.7.16, gekürzte Übersetzung, Heinz Schulze)