Im Rahmen der 29. UN-Klimakonferenz (COP 29) hat die Gruppe der indigenen Völker Perus einen wegweisenden Vorschlag präsentiert, der den REDD+-Ansatz (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) an die Rechte, Prioritäten und Visionen der indigenen Völker Amazoniens anpasst. Der Vorschlag, bekannt als „REDD+ Indigenous Jurisdictional“ (RIA), zielt darauf ab, Gebiete mit hoher Waldbedeckung und geringer Entwaldung (HFLD) zu schützen.
Fermin Chimatani, Präsident der Nationalen Vereinigung der Ausführenden von Verwaltungsverträgen (ANECAP), erklärte, dass es klare Beweise dafür gebe, dass indigene Gebiete eine hohe Waldbedeckung und vergleichsweise geringe Abholzung aufweisen. Gleichzeitig betonte er, dass der Entwicklungsprozess von RIA, der die Einbindung indigener Rechtsprechung in die REDD+-Strategien vorsieht, Zeit in Anspruch genommen habe. Die Registrierung des Vorschlags als Concept Note im REDD+ Environmental Excellence Standard (TREES) der Architecture for REDD+ Transactions (ART) markiere einen bedeutenden Meilenstein in diesem Prozess.
Miguel Guimaraes, Vizepräsident der Interethnischen Vereinigung für die Entwicklung des peruanischen Regenwaldes (AIDESEP), hob die Dringlichkeit hervor, einen gemeinsamen Arbeits- und Fahrplan zu entwickeln. Dieser solle die Umsetzung zwischen den drei beteiligten Organisationen (AIDESEP, ANECAP und der Konföderation der Amazonas-Nationalitäten Perus, CONAP) sowie die Abstimmung mit dem peruanischen Umweltministerium (Minam) ermöglichen.
Die Initiative wird durch ein historisches Abkommen gestärkt, das während der 16. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP 16) im Oktober in Cali, Kolumbien, unterzeichnet wurde. Dieses Abkommen bietet die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit zwischen den indigenen Organisationen und dem Umweltministerium. Berioska Quispe, Direktorin der Generaldirektion für Klimawandel und Wüstenbildung des Umweltministeriums, betonte die Bedeutung der Allianz, die es den Organisationen ermöglicht hat, ihre Vorschläge in historisch geschützten Gebieten voranzubringen.
Mit diesem Vorschlag soll ein umfassender Fahrplan entwickelt werden, um den weltweit ersten REDD+-Ansatz mit indigener Rechtsprechung in Gebiete mit hoher Waldbedeckung und geringer Entwaldung umzusetzen. Ziel ist es, die Emissionsreduzierung im Einklang mit den Rechten, Prioritäten und Visionen der indigenen Völker durchzuführen. Diese Zusammenarbeit positioniert Peru als Vorreiterin für inklusive Klimalösungen, die sowohl den Schutz der Tropenwälder als auch die Wahrung indigener Rechte in den Mittelpunkt stellen.
Übersetzt und zusammengefasst von Svenja Pesch