Illegaler Bergbau: Formalisierungsfrist verlängert

Am 19. April endete die Frist zur Formalisierung für nicht registrierte kleine und Kleinstgoldschürfer in Peru.  Wer bis dahin nicht nachgewiesen hatte, dass er die Auflagen einhält, würde nun so illegal werden wie ein Drogenhändler.

Dagegen haben sich die illegalen Goldschürfer mit massiven Protesten sowohl in Lima wie in den Abbaugebieten gewehrt. Mit einem gewissen Erfolg: die Frist zur Einhaltung aller Auflagen wurde nach tagelangen Verhandlungen verlängert.

Von vornherein war klar, dass zwar knapp 60 000 der geschätzten 100 – 200 000 Kleinmineure einen ersten Antrag auf Formalisierung eingereicht hatten;  aber nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz von ihnen, konnte die Auflagen wirklich einhalten: Pachtvertrag mit dem Konzessionär; Erlaubnis des Bodenbesitzers; Wassererlaubnis; Umweltinstrument.

Vor allem ist es schwierig, die Pachtverträge mit den offiziellen Konzessionären zu erhalten, da es für die oft ertragreicher ist, von den illegalen Schürfern einen Prozentsatz zu kassieren, anstatt einen offiziellen Pachtvertrag abzuschliessen.

Vor allem in Madre de Dios – einem der Haupt-Schürfgebiete – war der Protest stark. Dort protestierte letztlich die ganze Bevölkerung gegen die behördliche Gleichsetzung der Region mit einem Drogenanbaugebiet, die wiederum den Behörden weitestgehende Vollmachten gibt. Die neue Strategie der peruanischen Regierung gegen die illegalen Goldschürfer sieht auch vor, die Abgabe der Zusatzstoffe – Quecksilber, Zyanid, aber auch Benzin – zu kontrollieren.   Die strenge Kontrolle von Benzin führt aber auch zu grossen Einschränkungen bei der Bevölkerung, die mit dem illegalen Bergbau nichts zu tun hat. Die peruanische Regierung musste auf massiven Protest hin das betreffende Dekret zurücknehmen. Neue Regeln für die Interdiktion der Zusatzstoffe sind in Bearbeitung.

Bisher verfolgt die peruanische Regierung beim Kampf gegen den illegalen Bergbau eine integrale Strategie : Anreize zur Formalisierung; Kontrolle der Handelswege und der Zusatzstoffe; militärische Intervention mit Armee und Polizei; Restaurierung der von der Goldschürferei betroffenen Gebiete . Noch kann man nicht sagen, ob sie mehr Erfolg hat als die Versuche vorheriger Regierungen, dem illegalen Bergbau Einhalt zu gebieten.

Hildegard Willer