Für den Bauern Daniel Ccama macht der Anbau des Coca Blattes neben anderen Produkten wie Kaffee oder Früchten sein Einkommen aus. Bei ihm zuhause, ein Stück außerhalb der Stadt Quillabamba, gibt es große Hallen, in denen die Blätter vor dem Trocknungsprozess gelagert werden.
Foto: Jimena Rodriguez
Im März 2021 führte der Verbund der Bauern und Bäuerinnen von La Convención, Yanatile und Lares einen dreiwöchigen Streik an. Während der zweiten Coronawelle haben sie entschieden, ihren Kampf mit dem staatlichen Enaco-Unternehmen, das den Einkauf ihrer Ernte verweigerte, zu radikalisieren. Für viele Bauernfamilien der Provinz macht der Verkauf der Coca-Pflanze ihr tägliches Einkommen aus.
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Elsa, eine Coca-Produzentin, bringt ihre Coca Ernte für den Trocknungsprozess auf dem Hof ihrer Hauses unter. Das warme Klima der Stadt Quillabamba ist bestens geeignet für den Anbau und die richtige Trocknung der medizinischen Heilpflanze, bevor sie für den Weiterverkauf an Enaco in Säcke abgepackt wird.
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Daniel Soncco, Koka-Bauer, erntet die Koka-Blätter auf seinem Grundstück. Üblicherweise erzielen die traditionellen Koka-Erzeuger ihr Einkommen auch durch den Anbau anderer Produkte wie Kaffee, Früchte oder Kakao.
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Jaime Flores gibt einen kleinen Teil seiner Koka-Ernte an einen Nachbarn weiter. Seine Mutter Nicolasa begleitet ihn an einem Sonntag: Ein typischer Tag für gemeinsame Familienessen oder -ausflüge.
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Clorinda Aguilar, ebenfalls Koka-Produzentin, äußert sich zur Bedeutung der Wiederaufwertung des traditionellen Koka-Gebrauchs: „Wir erzeugen unsere Koka-Blätter traditionell und respektieren unsere Pflanze“, sagt er. Der Koka-Anbau in La Convención wurde von Generation zu Generation weitergereicht und hat überdies die Erziehung und Bildung vieler ihrer Kinder finanziert.
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Der Bauer Sabino Bejar erklärt, dass die Botschaft hinter dem Narrativ von der Ausrottung der Koka-Pflanze - ohne zwischen legalem und illegalem Koka-Anbau zu unterscheiden - schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringt. „Wir sind offiziell registrierte Produzenten, und wenn man davon spricht, den Koka-Anbau auszurotten, dann zerstören sie damit auch unser Leben. Der Staat hilft uns nicht, auch nicht durch staatliche Koka-Aufkaufstelle Enaco. Sie führen bei uns Projekte durch, damit wir Obst anbauen, aber niemand berücksichtigt, dass diese nur saisonal geerntet werden können. Das Koka-Blatt dagegen ist unser monatliches Einkommen, davon leben wir.“
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Jeden Montag und jeden Donnerstag kommen die Produzent*innen in die Bürogebäude von Enaco im Bezirk Santa Ana. Viele warten auf eine Zahlung von 70 Soles (ca. 18 Euro) pro vollem Sack Coca-Blätter. Die Produzent*innen demonstrieren dagegen, dass Enaco sie seit Jahren nicht gerecht bezahlt, obwohl sie eine überdurchschnittliche Qualität liefern.
Foto: Jimena Rodriguez

Fotoreportage: Coca o Muerte – Koka oder Tod

Ein Besuch bei traditionellen Koka-Bauern in La Convención, Cusco

“Coca o Muerte” ist ein laufendes Projekt, welches die offiziell registrierten Produzent*innen des Coca-Blattes in der Provinz „La Convención“ in Cusco, Peru begleitet.

Obwohl sie nur einen kleinen Prozentsatz ausmachen, sind diese Coca-Produzent*innen von der peruanischen Regierung nicht gern gesehen. Der Staat ist ihren Forderungen nicht nachgekommen bzw. hat sie ignoriert: Angefangen bei unzureichenden Bezahlungen für den Anbau der Coca-Pflanze (der Staat ist die einzige Institution, von der sie Geld für die Koka bekommen dürfen) über fehlende ordnungsgemäße Anerkennung bei dem nationalen Coca-Unternehmen „Enaco“ bis hin zum allmählichen Verlust ihrer Kokablatternte.

Auch während der Pandemie lief das Projekt unter dem Motto „Coca o Muerte“ (Coca oder Tod) weiter und dient dazu, die medizinische und traditionelle Bedeutsamkeit der Pflanze, die sie lange vor ihrer illegalen Verwendung hatte, hervorzuheben.

Jimena Rodriguez

Übersetzung: Svenja Pesch