VERANSTALTUNGEN
Der peruanische Kongress: eine Herausforderung für die Demokratie
11. Dezember | 19 Uhr
Online auf Zoom
Das peruanische Parlament befindet sich in einer schweren Legitimationskrise. Mit nur sechs Prozent ist die Zustimmung auf einem historischen Tiefstand. Weit verbreitet ist die Sorge, dass die vom Kongress verabschiedeten Gesetze die staatlichen Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung und zum Schutz der Wälder unterlaufen, und dass die Abgeordneten ihre Eigeninteressen über die nationalen Interessen gestellt haben. Die Unabhängigkeit zentraler Institutionen wie der Nationalen Justizbehörde, des Verfassungsgerichts und der Ombudsstelle scheinen bedroht.
In dieser Lage stellt sich die Frage, ob das peruanische Präsidialsystem einer Macht-verschiebung hin zum Parlament weicht, wobei der Kongress zu einer Gefahr für die Demokratie wird.
Diskutieren Sie mit uns diese Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Zukunft Perus. Ein Experte der internationalen Zusammenarbeit vor Ort und eine renommierte Juristin geben Einblicke in die aktuellen politischen Herausforderungen des Landes.
Mit:
Adrian Oelschlägel, Leiter des Regionalbüros von Brot für die Welt, Lima
Cruz Silva Del Carpio, Juristin, Instituto de Defensa Legal, Lima
Moderation: César Bazán Seminario, Infostelle Peru
Deutsch und Spanisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche
Anmeldung bis zum 10.12. hier.
Um alles in der Welt: Online-Gesprächscafé zur Zukunft und zu Perspektiven der nordsüd-politischen Medienarbeit
17. Dezember | 18 Uhr
Kritische Medien sind ungemütlich, blicken auf unterbelichtete Themen und bilden Diskursräume, in denen wichtige Debatten geführt werden. Allerdings sind Berichte mit Blick auf die Süd-Nord-Zusammenhänge medial immer weniger präsent. Was wäre eine Welt ohne Weltreporter*innen, ohne kritische Auslandsberichte, ohne Reportagen und Analysen aus dem Pluriversum? Ohne die Stimmen aus den Ländern des Globalen Südens?
Wir diskutieren darüber, was die südnordpolitische Publizistik, die seit Jahren um ihre Existenz kämpft, dem Trend des Ausblendens entgegenhalten kann.
Es diskutieren:
Leonie March, Journalistin und Vorstand von weltreporter.de
Christian Jakob, Journalist (taz, Panter Stiftung)
Julia Vernersson, Medienwissenschaftlerin, hostwriter.de und unbiasthenews.org
Moderation: Martina Backes, iz3w – Zeitschrift zwischen Nord und Süd
Eine Veranstaltung des iz3w in Kooperation u.a. mit der Infostelle Peru
Anmeldung und nähere Infos hier.
Lateinamerikagespräche in Hofgeismar: „Die politische Rechte in Lateinamerika“
24.–26. Januar 2025 in der Evangelischen Akademie Hofgeismar
Die Tagung analysiert politische, kulturelle und gesellschaftliche Folgen der (ent-)demokratisierenden Entwicklungen in Lateinamerika. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen wird diskutiert, wie demokratische Werte, politischer Dialog und inklusive Prozesse gestärkt werden können und welche Bedeutung diese Entwicklungen für Europa haben.
Detaillierte Informationen zum Tagungsablauf sowie die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie hier.
Der Anmeldeschluss ist der 17. Dezember 2024. Auch spätere Anmeldungen sind möglich, solange Plätze frei sind.
HINWEISE
InfoBlatt 11: Häusliche und sexualisierte Gewalt in Peru
In unserer Reihe InfoBlatt Peru ist jetzt Nr. 11 „Häusliche und sexualisierte Gewalt in Peru“ erschienen.
Geschlechtsspezifische Gewalt in Peru nimmt nicht ab, sondern zu. Das InfoBlatt liefert dazu Zahlen und Hintergründe, aber auch Strategien und Beispiele vom engagierten Kampf gegen die Gewalt. Drei Betroffene geben einen sehr persönlichen Eindruck, was Gewalt gegen Frauen konkret bedeutet, und wie sie sich dagegen wehren und für Frauenrechte einsetzen.
Das InfoBlatt gibt es sowohl online zum Download als auch gedruckt. Gerne können Druckexemplare kostenlos – auch in größeren Mengen zur Auslage bei Veranstaltungen – bestellt werden: per Mail an
Kurzvideo Noñantarí
Passend zum InfoBlatt gibt es in unserem Youtube-Kanal das neue Kurzvideo „Noñantarí“.
Kann Liebe frei sein und Freiheit geben? Durch die Stimme und das Leben eines Asháninka-Mädchens werden wir Zeug*innen der täglichen Realität indigener Mädchen und Frauen, die vielen Arten von Gewalt ausgesetzt sind.
Das Video ist eine Gemeinschaftsproduktion von jungen Asháninka zusammen mit Chirapaq, Zentrum für indigene Kulturen, Lima.
Original mit deutschen Untertiteln
Neuerscheinung: Rainer Kornberger : Die Rückkehr des Inka. Túpac Amaru und Túpac Katari gegen das spanische Weltreich.
Das gut lesbare Buch nimmt die Leser*innen mit in die spanische Kolonialzeit im heutigen Peru und Bolivien. Das Hauptthema, die großen Aufstände unter Túpac Amaru und Túpac Katari um 1780, ist sehr informativ aufbereitet und auch für eigentlich Informierte interessant und bereichernd. Man erfährt viel über die Hintergründe der Rebellionen und die unterschiedlichen Ziele.
Gespräch mit Ketty Marcelo von ONAMIAP beim Münchner Klimaherbst
Im Rahmen des Münchner Klimaherbstes sprach auf Einladung des Nord Süd Forums München Ketty Macelo, Präsidentin des peruanischen Verbands der indigenen Frauen aus dem Andenhochland und dem Amazonasgebiet (ONAMIAP) über aktuelle Herausforderungen und über das, was gegen die Klimakrise getan wird. Eine Aufzeichnung ihres Vortrags hat das Nord Süd Forum München hier veröffentlicht.