© Barbara Fraser

Erdöllecks im Regenwald: Abkommen zwischen Regierung und Indigenen

Nach drei Monaten Protest unterzeichneten die Indigenen-Organisationen ein Abkommen mit dem peruanischen Staat zur Sanierung der Erdölschäden im Regenwald.

Drei Monate lang blockierten die Indigenen-Vertreter den Fluss Maranón am Dorf Saramurillo, ganz in der Nähe einer Erdölpumpstation der staatlichen Petroperu. Petroperu betreibt auch die Pipeline, die das Erdöl vom Regenwald an die Küste pumpt und die wegen ihrer vielen Leckagen den Anstoss für die Proteste gab.

Die Indigenen wehrten sich mit der Blockade gegen die Verschmutzung ihres Lebensraumes durch die marode Pipeline, die durch ihr Gebiet führt. Alleine im Jahr 2016 kam es zu 12 Pipeline-Lecks.  Laut Petroperu seien 9 der Leckagen auf Sabotage zurückzuführen.  Die Sabotage  sei sozusagen eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme, da nach einem Leck der Staat lokale Arbeiter für die Aufräumarbeiten anstellt . Bis heute wurde jedoch kein Täter identifiziert. Die Indigenen-Organisationen bestreiten, dass sie selber etwas mit Sabotage-Akten zu tun hätten.

Nach drei Monaten Protest und mehreren Wochen Verhandlung kam es am 15. Dezember 2016 zu einer Einigung zwischen Staat und den Indigenen-Verbänden. Drei Minister reisten dafür aus Lima an. Dass dieser Konflikt friedlich beigelegt werden konnte, ist als Pluspunkt für die Regierung PPK zu vermelden.

Geeinigt haben sich die Indigenen und der peruanische Staat unter anderem auf:

  • eine minutiöse Inspektion der 42 Jahre alten Pipeline
  • Die Sanierung der von den Erdölunfällen verschmutzten Gebiete. Sie soll 2017  beginnen,dazu hat die Regierung vor zwei Jahren eine 15 Millionen US-Dollar schweren Fonds eingerichtet, mit dem auch die Erdölschäden in den sog. “cuatro cuencas”, einem anderen Erdölfördergebiet in der Selva, saniert werden sollen.
  • Staat und Indigenen-Vertreter werden eine gemeinsame Kommission einrichten, um die Auswirkungen von 40 Jahren Erdölförderung in der Selva zu untersuchen. Für Anfang 2017 wird auch der Besuch des Sonderberichterstatters der UNO für toxische Substanzen in der Zone erwartet.

Hildegard Willer

Quellen in spanisch: https://es.mongabay.com/2016/12/contaminacion-petroleo-pueblos_indigenas-amazonia-conflictos-peru/