Wahllokal in der Schule 51207 “Juan de la Cruz Montes Salas”. Im Amazonasgebiet ist oft das Wetter ausschlaggebend, wann die Leute wählen. Am Tag der Stichwahl regnete es den ganzen Morgen, erst ab Mittag gingen die Leute wählen. (© Jimena Rodriguez)

Wohin steuern Peru, Ecuador, Bolivien und Chile? Ein kritischer Rückblick auf die Wahlen

Datum/Zeit:
24. Juni 2021
19:00-21:00 Uhr

Veranstaltungsort:
ONLINE

Veranstalter: Informationsstelle Peru e.V., Lateinamerika-Forum Berlin e.V. (LAF), Lateinamerika-Nachrichten (LN)


Der Frage gehen die Journalist:innen Hildegard Willer (zu Peru), Anika Pinz (zu Ecuador), Thomas Guthmann (zu Bolivien) und Sophia Boddenberg (zu Chile) nach.

Es moderiert Klaus Bodemer.

Berechtigte Sorgen um die Demokratie gibt es weltweit, so auch in Lateinamerika und nicht nur in Brasilien. Wie steht es um die vier Länder, in denen gerade wichtige Wahlen stattfanden. Sie fanden vor dem Hintergrund der Pandemie statt. Welche Rolle spielte sie bei den Wahlen?

Vieles trennt die Länder: alle aber verbindet, dass weite Teile der Bevölkerung inzwischen „die da oben“ ablehnen, was in einer hohen Wahlenthaltung zum Ausdruck kommt. Das „Wahlvolk“ hat das Vertrauen in „die Politik“ und die demokratischen Institutionen verloren. Wie kam es dazu?  Lässt sich das Vertrauen zurückgewinnen? Und wenn ja, wie?

In einer wichtigen Frage scheiden sich die Geister: gefährden starke soziale Bewegungen die repräsentative Demokratie in ihrer Ablehnung des Establishments und der traditionellen Institutionen oder eröffnen sie die Chance für eine vertiefte Demokratie?

In Ecuador verheißt der Sieg des konservativen und neoliberalen Kandidaten angesichts einer starken, aber zerstrittenen Linken turbulente Zeiten. Peru scheint eher vor dem Staatszerfall als vor einer sozialistischen Revolution zu stehen (s. Wahlkampf). Bolivien, das früher am stärksten von Krisen geschüttelte Land, scheint heute dank der MAS eines der stabilsten Länder. Bleibt das so? Hoffnungen macht Chile, wo durch den deutlichen Wahlverlust der Rechten eine neue, demokratischere Verfassung möglich erscheint. Chile – wieder Vorbild, so wie einst für die Neoliberalen, so heute für jene, die von einem sozial gerechten, nachhaltig wirtschaftenden, wahrhaft demokratischen Land träumen?

Was sagt uns der Wahlausgang über die Verfasstheit der Länder? Was kommt auf sie zu?

Unsere Podiumsteilnehmer:innen:

  • Hildegard Willer, freie Journalistin mit Sitz in Lima; Mitglied des Kollektivs Südamerika-Reporterinnen bei RiffReporter; Dozentin für Journalismus an der Pontificia Universidad Católica del Perú
  • Anika Pinz, Masterstudium der Kommunikations- und Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Lateinamerikastudien an der Universität Aalborg, Dänemark mit Praxissemester in Ecuador; Masterarbeit mit Fokus auf die Proteste in Ecuador 2019 und die zentrale Rolle der indigenen Bewegung; Redaktionsmitglied bei den Lateinamerika Nachrichten; Veröffentlichung eigener Texte v.a. zu Ecuador
  • Thomas Guthmann, Journalist und Pädagoge; berät als Fachkraft die NGO Fundación COMPA in Fragen der Bildungsarbeit; berichtet regelmäßig für den Nachrichtenpool Lateinamerika und die Lateinamerika Nachrichten über Themen in Lateinamerika mit Schwerpunkt Bolivien
  • Sophia Boddenberg, freie Journalistin; berichtet hauptsächlich aus Chile; sie hat Journalistik, Sozial- und Politikwissenschaften in Deutschland und Chile studiert; zu ihren Auftraggebern gehören der Deutschlandfunk, die Deutsche Welle und die taz; Mitglied der Südamerika-Reporterinnen bei RiffReporter

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.

Anmeldung beim LAF

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