© Roberto López

Frauen im Widerstand gegen den Bergbau I: Máxima Chaupe

Máxima Acunha Chaupe will ihr Land nicht an die Mine verkaufen, und soll deswegen ins Gefängnis.  Weitere Infos sowie einen offenen Brief an die Präsidentengattin Nadine Heredia finden Sie hier: Offener Brief an Nadine Heredia

Wer den Brief unterschreiben möchte, soll seine Adresse schicken an

Asterix gegen die Gallier oder David gegen Goliath: die kleinen mutigen und pfiffigen Widerstandshelden der Literatur sind meist Männer. In Peru ist eine Frau zum Symbol für den Widerstand geworden: die Bäuerin Máxima Acunha de Chaupe und ihre Familie aus Cajamarca.Seit 10 Jahren weigert sich Máxima Chaupe, ihre 4 Hektar Land an die Bergbaufirma Yanacocha zu verkaufen. Seit Jahren liegt sie deswegen im Streit mit dem Unternehmen Yanacocha, das 5400 Hektar Land an der Blauen Lagune rund ums Dorf Sorochuco aufgekauft hat, mit der Absicht, dort im grossen Stil Gold undKupfer abzubauen.  Máxima Chaupe und ihre Familie dagegen halten eine Besitzurkunde in Händen, die besagt, dass die 4 Hektar Land, auf denen sie wohnen, ihnen gehören.  Gegen alle Drohungen und Anfechtungen hält die 42-jährige Máxima Chaupe bis heute die Stellung auf ihrem Stück Land, das inzwischen von Yanacocha-Land umzingelt ist.

Der Rechtsstreit geht seit Jahren hin und her. Unklar ist die Situation deshalb, weil Gemeinschaftsbesitz und Individualbesitz konkurrieren. Die Gemeinde (comunidad) Sorochuco  hat ihr Land an Yanacocha verkauft. Bereits vorher haben aber einige Bauern der Gemeinschaft ihr Stück Land abgekauft. Yanacocha verklagte die Familie auf Landfriedensbruch. Der Richter in Cajamarca gab am 5. August der Firma Yanacocha recht und verurteilte Máxima Chaupe und ihre Familie zu zwei Jahren und 8 Monaten Bewährungsstrafe, sowie zur Zahlung von  5500 Soles (rund 1500 Euro).  Máxima Chaupe hat dagegen Berufung eingelegt.

Das Urteil gegen die Familie Chaupe  hat in der peruanischen und lateinamerikanischen Öffentlichkeit grosse Betroffenheit und Sympathie für die Verurteilten ausgelöst.  Máxima Chaupe ist zum Symbol des Widerstands  gegen das geplante Bergbauprojekt Conga geworden.  Symbol dafür, dass nicht immer die Mächtigen siegen werden.

Die Person der Máxima Chaupe inspiriert junge Künstler in Peru, den Widerstand gegen Conga mit kreativen Formen zu begleiten.

Im Dokumentarfilmprojekt “Guardianes del Agua” (dessen Realisierung man auf https://www.indiegogo.com/projects/guardianes#home  noch bis 6. September 2014 unterstützen kann) stellen die Regisseure Alexander Luna und Tina Boes die Geschichte der Familie Chaupe dar.

Das Portrait von Máxima Chaupe in diesem Artikel stammt vom peruanischen Maler Roberto López, der seine Bilder vom 11. – 20. September im Welthaus Münster-Hiltrup ausstellt.