Cajamarca-Gruppen diskutieren über Freiwilligen-Einsätze

Jedes Jahr im Herbst treffen sich die deutschlandweiten Gruppen der Cajamarca-Solidarität in jeweils wechselnden Orten. Nach Köpenick (2012), Tettnang (2013) und Herzogenaurach (2014) war in diesem Jahr Ulm an der Reihe. Die dortige Kirchengemeinde St. Georg kann auf eine langjährige Zusammenarbeit mit einer Partnergemeinde in Cajamarca zurückblicken (s. https://www.infostelle-peru.de/web/peru-gruppen-partnerschaft-st-georg-in-ulm/)

Schwerpunktthema: Einsatz von Freiwilligen
Etwa 40 Vertreter/innen der verschiedenen kirchlichen Partnerschaften sowie der StäPa Treptow-Köpenick – Cajamarca trafen sich vom 16. – 18. Oktober 2015 zum Erfahrungsaustausch. Schwerpunktthema war der Einsatz von Freiwilligen in der Partnerschaftsarbeit. Dazu hatte es im Vorfeld mehrere Befragungen von und Interviews mit Freiwilligen und Entsendeorganisationen gegeben, an denen sich auch due StäPa Treptow-Köpenick beteiligte – immerhin haben wir seit 2007 insgesamt fünf Freiwillige in die Asociación Santa Dorotea nach Cajamarca entsandt.
In der Auswertung ergab sich eine große Vielfalt der Einsätze. Während in der Erzdiözese Freiburg eine eigene Stelle den Einsatz von ca. 12 – 15 Freiwilligen jährlich (!) für ganz Peru koordiniert, läuft es in den übrigen Gruppen von Berlin über Dortmund bis Ulm ehrenamtlich und in wesentlich kleinerem Maßstab. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Vorbereitung und Betreuung der Freiwilligen. In einer Präsentation zum Beginn des Ulmer Treffens informierte uns eine Vertreterin der gastgebenden Diözese Rottenburg-Stuttgart über Einsatz-, Förder- und Vorbereitungsmöglichkeiten.
Heraus kamen durchaus unterschiedliche Ansätze und Vorstellungen der deutschen und der peruanischen Seite. Während das deutsche Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und die Einsätze über das weltwärts-Programm sich in aller Regel an Abiturient/innen wendet, die in einem Auslandsjahr praktische Unterstützungstätigkeiten ausüben und damit interkulturelle Kompetenz erwerben sollen, ist einigen peruanischen Partnerorganisationen überwiegend an bereits ausgebildeten Fachkräften gelegen, die sie in ihrer Arbeit unterstützen.

Reverseprogramm – junge Peruaner nach Deutschland
Seit einigen Jahren gibt es auch ein Reverseprogramm, angestoßen von ehemaligen Freiwilligen der Erzdiözese Freiburg, die seit 28 Jahren eine Partnerschaft mit Peru unterhält. Hier sind es junge Leute mit Ausbildung oder am Ende ihres Studiums, die Einsätze in sozialen Einrichtungen in Baden-Württemberg, vom Kindergarten bis zum Eine-Welt-Forum, absolvieren. Die Anwesenheit von vier dieser Freiwilligen aus Cajamarca in Ulm führte zu spannenden Gesprächen und Absprachen zu Besuchen in anderen Partnergruppen. Vielleicht können auch wir in Treptow-Köpenick im nächsten Frühjahr eine/n der Cajamarquiner Freiwilligen bei uns begrüßen.
Alles in allem ein interessantes und abwechslungsreiches Treffen – die Teilnahme der peruanischen und früherer deutscher Freiwilliger war durchaus bereichernd und lässt hoffen, dass auch in die teilweise etwas überalterten Partnerschaftsgruppen frisches Leben kommt.
Das nächste Treffen der Cajamarcagruppen findet vom 07. – 09. Oktober 2016 in Freiburg (Breisgau) statt. Das Thema wird noch festgelegt.
Michael Schrick