© Pablo Amaringo, Petroperú

Ayahuasca – Riskante Reise ins Unbewusste

Spirituelle Sitzungen mit Ayahuasca sind „in“.  Anfragen nach „Erkennungsreisen mit Ayahuasca“ bei Infotischen zu Peru (zumindest in München) nehmen zu. Die Infostelle Peru wurde sogar schon gebeten, für solche Reisen Werbung zu machen.  Deswegen möchte die Infostelle Peru dazu Stellung beziehen  –  auch deshalb, weil Ayahuasca-Reisen-Anbieter damit werben, dass eine Ayahuasca-Reise in der Selva einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung darstellte.

Bei großen Kongressen zur Alternativmedizin  werben Referenten aus Südamerika für ihre Anwendungen mit dieser Pflanze.

Das Wort Ayahuasca stammt wohl aus der Quechuasprache und bedeutet u.a. Liane der Geister/der Toten. Andere Namen sind Yagé, Cipo oder Daimo (Brasilien) Diese Liane stammt aus der Familie der Kaffeestrauchgewächse.

In Peru erhielt die Ayahuasca-Liane  im Jahre 2008 den Status eines nationalen Kulturerbes.  In Brasilien gibt es Kirchen, die mit Ayahuasca in ihren Riten  ganz offiziell  arbeiten wie die Kirche Uniao do Vegetal oder Santo Daime.  Auch darf Ayahuasca seit 2006 in die USA importiert werden. Dagegen der Import von Cocablättern (und nicht nur das mit viel giftiger Chemie daraus gewonnene Kokain) immer noch verboten.

Erst kotzen – dann träumen. So kann die Anwendung kurz und knapp beschrieben werden.

Tausende Touristen fliegen jährlich zu Ayahuasca-Zeremonien in den amazonischen Regenwald.

Victor Campo Gonzales ist ein Heiler im amazonischen Regenwald aus der Region von Pucallpa.  Er kritisiert die Ayhahuasca-Reisen: „ Zu oft nehmen sie diese Droge ohne jegliche Vorbereitung. Das ist sehr gefährlich. Man muss vorher fasten und darf davor keinen Alkohol trinken… Denn Ayhahuasca ist keine Droge, sondern eine starke Medizin. Deren Einnahme muss  durch verantwortliche Heiler sehr gut vorbereitet werden. Schnell mal eine Sitzung mit Ayahuasca machen, kann gefährlich werden. Diese Sitzungen sind oft Teil einer Tourismusindustrie geworden – oft von Menschen verwaltet, die keinen wirklichen Bezug (mehr) zur Kultur des Regenwaldes haben. Unser Wissen wird gestohlen, um Profit zu machen. Vorsicht ist auch angesagt bei sog. Schamanen, die einen Schnellkurs absolvieren und dann Kurse anbieten…“

(D.Tali.Vice., 29.1.17, Lima; Übers. Heinz Schulze)

 

Weitere Informationen zum Ayahuasca-Tourismus sind in diesem sehr gut recherchierten Artikel aus der Zeitschrift welt-sichten zu finden:

https://www.welt-sichten.org/artikel/32465/reise-ins-ich