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Limeños geben Populisten keine Chance

Nicht nur Brasilien hat am Sonntag gewählt. Auch die Peruaner gingen an die Wahlurnen, um über 1900 Bürgermeister und über 20 Regionalpräsidenten zu wählen. Im Gegensatz zu Brasilien hat in Lima die Vernunft gesiegt.

Während alle gespannt auf das Gespenst des Faschismus starren, der in Brasilien droht, gibt es aus Peru Erfreuliches zu berichten. Noch vor 10 Tagen sah es noch so aus, als ob ein Populist das Rennen um den wichtigsten Bürgermeistersessel in der Hauptstadt Lima machen würde. Der Law- und Order-General Daniel Urresti, obwohl des Mordes und einer Vergewaltigung bezichtigt, lag in den Umfragen weit vorne. Dies änderte sich in der letzten Woche: schliesslich gewann Jorge Munhoz, der vorher Distriktbürgermeister im wohlhabenden Stadtteil Miraflores war. Er gehört einer rechts-bürgerlichen Partei an.  Ausschlaggebend für die Nicht-Wahl Urrestis waren gerade auch junge Frauen, die im Netz Kampagne gegen Urresti gemacht hatten.

Erschreckend tief ist dagegen der Anteil an Frauen an den gewählten Bürgermeistern: bis jetzt stehen 13 Bürgermeisterinnen fest – 13 von ca 1900 gewählten Bürgermeistern. Das sind weniger als 0,01 %!!!

Ansonsten gibt es bei den Ergebnissen der Regionalpräsidenten wenig Überraschungen. Die meisten Stimmen haben die Vertreter regionaler Wählerbündnisse gemacht – auch ein Zeichen für den schlechten Ruf der politischen Parteien.

In Puno hat Walter Aduviri im ersten Anlauf gewonnen, der Anführer des „Aymarazo” von 2008, der seitdem mit Haftbefehl gesucht wurde, und der erst 10 Tage vor den Wahlen aufgehoben wurde. Puno stellt mit 4 gewählten Bürgermeisterinnen auch den höchsten Frauenanteil.

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In mehreren Provinzen, so auch in Cajamarca, hat kein Kandidat mehr als 30% erhalten und es gibt eine zweite Wahlrunde zwischen den beiden Erstplatzierten.

Distriktsbürgermeister werden dagegen mit einfacher Mehrheit gewählt.


Hildegard Willer

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