KLima-Reporteros: Greenpeace vs. Nazca

Was ist wichtiger ? Das Weltklima zu retten oder das Kulturerbe einer untergegangenen Kultur ? Für die Klimaschützer von Greenpeace, bekannt für ihre spektakulären Aktionen, war die Antwort eindeutig: dem Weltklima müssen notfalls auch ein paar Linien in der Wüste weichen.

“Time for change ? The future is renewable” – diesen Slogan legten sie in grossen  Lettern gleich neben die bekannteste Figur der berühmten Nazca-Linien, den Colibri.  Das alles in schreienden gelben Buchstaben und noch dazu in der Imperialistensprache Englisch. Aber dieses Mal war Greenpeace in seiner Publicity-Geilheit zu weit gegangen.  Die Peruaner waren nicht erfreut darüber, gelinde gesagt.

In den sozialen Netzwerken äusserten sich viele empört über diese Missachtung des peruanischen Kulturerbes; das Kulturministerium erhob Anklage,  von einer Ausreisesperre für die Greenpeace-Aktivisten ist die Rede. Greenpeace hat sich inzwischen entschuldigt. Keiner historischen Linie sei bei der Aktion auch nur ein Steinchen gekrümmt worden.

Das peruanische Nachrichtenportal La Mula lässt sogar Selbstkritik zu: es sei doch auch ein Schuss Heuchelei dabei, wenn sich jetzt alle in Peru über die Greenpeace-Aktion aufregen. Seit Monaten werden die Nazca-Linien von illegalen Goldsuchern und Siedlern invadiert. Die Empörung deswegen habe sich gering gehalten. Ist halt doch was anderes, wenn Ausländer in ein nationales Heiligtum eindringen.

 

Hildegard Willer

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