La Coordinadora Nachonal de Derechos Humanos (CNDDHH) entrega premio de derechos humanos 2014 a Santiago Manui y Clauida Cisneros

KLima-Reporteros: „Die COP 20 wird für uns Indigene gar nichts ändern“

Santiago Manuín vom Volk der Awajún ist Preisträger des diesjährigen peruanischen Menschenrechtspreises“ Wir werden weiterhin vom peruanischen Staat belagert und die Natur wird nicht respektiert”, sagte Santiago Manuin überzeugt, nachdem er  am Mittwoch einen der Preise  der Nationalen Menschenrechtskoordination verliehen bekommen hatte.

Der Anführer des Volkes der Awajún  wird in den Gemeinschaften Baguas als Apu, eine Art Preister, angesehen. Im Jahre 2009 nahm er an den Protesten der Indigenas teil, die sich in Bagua gegen den Eintritt der Erdölfirmen in den Regenwald wehrten. Was danach passierte, wurde ausführlich in den Medien berichtet: Gewalt brach aus, es starben 33 Personen und mindestens 20 wurden verletzt,  Indigene sowie Polizisten.  Der Staat beschuldigt weiterhin die indigenen Anführer auf schreckliche Weise , obwohl der Schiessbefehl eindeutig von der Regierung kam.

Santiago Manuín selber wurde beim sogenannten “Baguazo” schwer verlezt, lag drei Monate im Krankenhaus in Chiclayo. Dennoch wurde  Manuin in acht Punkten angeklagt und steht heute in Bagua vor Gericht wegen: Unruhestiftung, Verursachung schlimmer Verletzungen, Mord, Betriebshinderung, Besitz illegaler Feuerwaffen und Auslösung von Aufrüstung und Munition. Diese Anklagen könnten ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe einhandeln. Trotzdem fährt er fort, gegen die Extraktion von Erdöl zu protestieren, die die Indigenen aus ihrem  Territorium verdrängen und die Abholzung und somit die Zerstörung des Waldes begünstigen würde.

Ausbeutung des peruanischen Regenwaldes

Laut dem peruanischen Energíe- und Bergbauministerium sind 72% des peruanischen Regenwaldes für die Extraktion von fossilen Brennstoffen bestimmt. Im Gebiet, in dem Manuin lebt, ist die kanadisch-französische Erdölfirma Pacific Peruvian gerade dabei, ihre Arbeiten aufzunehmen. Der indigene Führer beschwert sich, wie viele andere Indigenen in verschiedenen Orten des Landes, dass keine Vorab-Konsultation stattgefunden hatte.  Mit dieser sollten die Indigena-Gemeinschaften über die Konzessionen des Landes für Extraktiv- und Infrastrukturprojekte mit entscheiden.

Das US-amerikanische Hilfswerk CARE-Perú zeigt auf, dass zwischen November 2006 und März 2009, 48 Lecks in den Erdölfeldern  8 und 1-AB von Pluspetrol stattgefunden haben. Die Risiken, die diese Lecks  mit sich bringen, sind für die indigene Bevölkerung, die in Bagua im Amazonas lebt, sehr besorgniserregend. “Mein Vater hat mir beigebracht, den Wald zu beschützen und zu respektieren. Ich werde mit meinem Kampf fortfahren”, beharrt deshalb Manuin.

Laut einer Studie des Hilfswerkes des Vereinten Nationan UNDP  aus dem Jahre 2013, stammen 10% bis 18% der Umweltverschmutzung aufgrund des CO2-Ausstosses die veränderte Landnutzung und die Abholzung des Regenwaldes.
“Der Rückgang des Waldes aufgrund der illegalen Abholzung im peruanischen Regenwald ist sehr alarmierend, und führt dazu, dass wenige Lebensmittelressourcen für die indigenen Gemeinschaften zurückbleiben”, erklärt Manuin.

Indigene Rechte und Biodiversität

Die Völker des Amazonas leben in   enger Verbindung zwischen dem Erhalt der Biodiversität und den indigenen Gemeinschaften. Dieses Band ist auch von der Konvention über die Biodiversität anerkannt, die während dem Weltgipfel in Río de Janeiro im Jahre 2002 bekräftigt wurde.

Obwohl diese und andere internationale Abkommen  wie Nr. 169  der ILO, Parameter für den Schutz einheimischer Gemeinschaften festsetzen, weist Santiago Mauin darauf hin, dass sie keine Unterstützung vom peruanischen Staat bekommen. “Wir haben zwar einen Platz an der diesjährigen Weltklimakonferenz bekommen, aber es ist eine Lüge, dass sie für unsere Rechte eintreten werden.”, verkündete der Anführer, wobei er sich auf das Verhalten des Staates gegenüber der indigenen Gemeinschaften awajun und wampis bezog.

Die Generalsekretärin  der Nationalen Menschenrechts-Koordination, Rocio Silva Santistevan, erklärte, dass Manuin den Preis der Menschrechte für seine intensive Arbeit bei  der Verteidigung der indigenen Gemeinschaften und für den Erhalt der Umwelt erhalten hat.

Die Verleihung fand im Kulturzentrum der Universität San Marcos statt. Das Foto zeigt Santiago Manuín zusammen mit der Preisträgerin für Menschenrechte und Journalismus, Claudia Cisneros.

 

Text: Gloria Alvitres

Foto: Coordinara Nacional de Derechos Humanos