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Das gute (Zusammen-)Leben: ein Kongressbericht

Am 26. und 27. Juni fand in München eine Konferenz zum alternativen Entwicklungskonzept „Buen Vivir” statt. Auch Referentinnen aus Peru und die Infostelle Peru waren vertreten.

Die mit 350 TeilnehmerInnen gut besuchte zweitägige Veranstaltung wurde vom städtischen Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München organisiert und war als Abschluss des gemeinsam mit dem europäischen KlimaBündnis durchgeführten EU-Projektes Europäisches Entwicklungsjahr 2015 – Kommunen für nachhaltige Entwicklung (The future we want…) von der Europäischen Union finanziell unterstützt.

Von Planungsbeginn an war ich in die inhaltlichen Vorbereitungen der Stadt mit einbezogen, insbesondere was die Suche und Auswahl von Referentinnen und Referenten aus Lateinamerika und vor allem aus Peru betraf.

Die Buen Vivir Konferenz versammelte nicht nur einige international bekannte Koryphäen mit ihren interessanten Beiträgen, sondern war auch stark geprägt von den Gästen aus Lateinamerika.  Alberto Acosta aus Ecuador war wohl der Bekannteste unter ihnen, die anderen aber waren ebenso spannend zu erleben :

  • Esperanza Martínez von der Acción Ecológica Ecuador / Oliwatch Sudamérica referierte mit großer praktischer Sachkenntnis und guter theoretischer Einbettung zum Buen Vivir und dem Recht der Natur.
  • Cletus Gregot Baríe berichtete über die Ergebnisse seiner Studie über Theorie und Realität des Buen Vivir-Konzeptes in der Verfassung der Staaten von Ekuador und Bolivien – und in der neoliberalen Wirtschaftspraxis .
  • Felix Santi, Präsident der Kichwa in Sarayaku (Ecuador), stellte die praktischen Erfahrungen in Zusammenhang mit der Yasuni-Initiative und ihrem Scheitern vor.
  • Ruth Buendía Mestoquiari, Asháninka aus Peru und stellvertretende Präsidentin des Zusammenschlusses am Rio Ene (CARE). stellte das Konzept der Asháninka im peruanischen Regenwald vom Guten Leben (Kametsa Asaike) vor.
  • Teresita Antazú López, Yanesha aus Peru und Leiterin der Vereinigung der Asháninka und Yanesha  des zentralen Regenwalds (UNAY), arbeitete anschaulich insbesondere die Rolle der indigenen Frauen bei den Bemühungen um ein gutes Leben in Amazonien heraus.

Weitere Referenten kamen aus dem akademischen Bereicht. Dazu kommentierten die indigenen Delegierten, dass es doch ein Unterschied sei, ob man wissenschaftlich das Thema bearbeite oder täglich die Wirklichkeit im amazonischen Regenwald lebe.

Ich selbst habe in meinem Workshop: Buen Vivir – schön wär`s – wenn alles schön wäre… über unsere Erfahrungen in der Kooperation mit dem indigenen Volk der Asháninka informiert und aufgezeigt, dass nur dort, wo der Regenwald noch intakt ist, ein „gutes Leben“ möglich ist. Die vorrangigen Anliegen müssen deshalb Sicherung des Territoriums und Einhaltung der Menschenrechte sein.

Der Info-Tisch des Arbeitskreises München – Asháninka hielt während der beiden Konferenztage auch die von der Informationsstelle Peru e.V. herausgegebene Broschüre BUEN VIVIR: Indigene Konzepte vom Guten Zusammenleben – Facetten von Zielen und Wirklichkeit bereit, die auf rege Nachfrage stiess.

Die Broschüre kann als pdf auch hier heruntergeladen werden:

Buen Vivir: Indigene Konzepte vom Guten Zusammenleben. Facetten von Ziel  und Wirklichkeit
Buen Vivir: Indigene Konzepte vom Guten Zusammenleben. Facetten von Ziel  und Wirklichkeit

Auf der Webseite der Konferenz sollen in Kürze die Referate der Konferenz hochgeladen werden:

https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Gesundheit-und-Umwelt/Klimaschutz_und_Energie/Klimaschutz_national/Klimapartnerschaft/Buen_Vivir.html


Heinz Schulze