Editorial InfoPeru Nr. 56

Liebe Leserin, lieber Leser,

Dass wichtige Persönlichkeiten nach Lima reisen, merkt die Bevölkerung meist daran, dass sie in Ferien geschickt wird.

So wie auch am 13. April 2018. 34 Staatschefs (und eher weniger -chefinnen) trafen sich in Lima zum Amerika-Gipfel. Nachdem Donald Trump seine Teilnahme abgesagt hatte und der Venezolaner Nicolás Maduro seine Drohung, trotz erfolgter Auslandung notfalls piratenmässig in Callao zu landen, nicht wahrmachte, war es ein wenig aufsehenerregender Gipfel. Das meiste Aufsehen erregte bei den jungen Peruanern der Polit-Popstar Justin Trudeau aus Kanada.
Ebenso wenig spektakulär waren die Ergebnisse: eine Anti-Korruptions-Erklärung, die schon alleine deswegen in die Geschichte der Verlogenheiten eingehen dürfte, weil sehr viele der beteiligten Präsidenten bzw. ihre direkten Vorgänger dick in den Odebrecht-Korruptions-Skandal verwickelt sind. Der peruanische Gastgeber hiess nicht Pedro Pablo Kuczynski, sondern Martín Vizcarra. Warum Peru – ganz ausserplanmässig – einen neuen Präsidenten hat und wer Martín Vizcarra ist, können Sie in diesem InfoPeru nachlesen.

Ausserdem finden Sie eine interessante Studie darüber, wie rentabel der Bergbau in Peru wirklich ist, einen ausführlichen Bericht zu einem neuen Bergbauprojekt in Cajamarca und ein Interview mit der Direktorin des Iberoamerikanischen Instituts in Berlin.

Herzlich begrüssen möchten wir auch den alten-neuen Vorstand der Infostelle Peru, besonders die neuen Mitglieder César Bazán und Leon Meyer zu Ermgassen.

Peru wird ab Mitte Juni ganz im Zeichen des Fussballs stehen. Nach 36 Jahren nimmt erstmals wieder eine peruanische Nationalmannschaft an einer WM teil. Leider ohne ihren Kapitaen, Paolo Guerrero, der wegen Dopings nun endgueltig gesperrt wurde. Wir druecken der peruanischen “Selección” trotzdem und gerade erst recht alle Daumen!

Hildegard Willer